XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.4_588"; fcs:x-context: baedeker.4; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.4_588"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.012S PT0.032S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.4_588</phrase></query>)];
1 - 1
440 Route 99. JUNEAU. Von Tacoma

Für den Touristen ist Fort Wrangell interessant weil er hier vermut-
lich
die besten Totempfähle zu sehen bekommen wird, obschon dieselben
an Sorgfalt der Ausführung denen der Haidas (S. 439) weit nachstehen.
Die hiesigen Totems sind 6-12m hoch. Eins ist von einem Bären gekrönt,
ein andres von einem Kopf mit einem Tyhee-Hut, dem Abzeichen eines
Shamanen oder Medizinmannes. Ein solcher Hut, der angeblich 400 Jahre
alt ist, wird in einem der Häuser gezeigt. Der alte Begräbnisplatz ist
dicht überwachsen und enthält wenig Bemerkenswertes. Die geschnitzte
Figur eines Wolfs (oder Bären), die sich auf einem der Gräber befand,
liegt jetzt unweit der beiden Totempfähle auf der Erde.

Die Tlinkiten selbst bieten für den Besucher einiges Interesse; zu
ihren Gebräuchen gehört u. a. das Schwärzen der Gesichter bei den Mäd-
chen
(angeblich zur Schonung der Haut) und das Tragen von Labretten oder
kleinen Pflöcken von Silber, Elfenbein, Holz oder Knochen in der Unter-
lippe
. Kuriositäten verschiedener Art, wie Labretten, silberne Armreifen,
geschnitzte Horn- oder Holzlöffel, Bastkörbe, Heilbuttenhaken, bunt be-
malte
Ruder, die geschnitzten Rasseln der Shamanen und hübsche Schnitze-
reien
in Schiefer kann man bei den Eingebornen kaufen; der Neugierige
mag auch einen der mangelhaft ventilierten Innenräume besuchen.

Am andern Ende des Dorfs liegen das Gerichtshaus und eine Missions-
schule
für Mädchen
, deren Lehrer den Besuchern freundliche Auskunft giebt.

Nach der Abfahrt von Fort Wrangell sucht sich, das Boot seinen
Weg durch, die vielgewundenen Wrangell Narrows, wo das Fahr-
wasser
durch Pfähle und Bojen bezeichnet ist. Die Ufer sind schön
bewaldet und Rasenstreifen umsäumen hier und da das Wasser.
Weiterhin, im Soukhoi Channel, nimmt die Landschaft einen groß-
artigern
Charakter an. Die Berge auf beiden Seiten, obschon an-
scheinend
nicht sehr hoch, sind bis zu 300m oder weniger über dem
Wasser mit Schnee bedeckt und zeichnen sich durch ihre schönen
und mannigfachen Umrisse aus. Einer der auffallendsten ist der
Devil’s Thumb, ein an die Tiroler Dolomiten erinnernder Felskoloß.
R. erscheinen nun die ersten Gletscher (sämtlich rechts): der Le
Conte-Gletscher
, hoch oben am Bergabhang; der Patterson- und
Baird-Gletscher. In dieser Gegend trifft man auch die ersten Stücke
von schwimmendem Eis, während die unbeschreiblichen Farben-
effekte
der späten Sonnenuntergänge (9-10 Nm.) die Bewunderung
auch des kühlsten Beobachters erregen werden.

Soukhoi Channel erweitert sich zum Frederick’s Sound, mit der
Kupreanoff-Insel l.; doch verläßt das Boot diesen bald und steuert
nördl. durch die lange Stephens Passage, w. von der großen Admir-
alty-Insel
begrenzt. In Holkam Bay (r.) wurde eine Zeit lang Gold-
wäscherei
betrieben. Näher dem N.-Ende der Passage öffnet sich
r. *Taku Inlet, mit schönen Gletschern, von denen einer bei seinem
Absturz ins Meer ½ M. breit und 30-60m dick ist. Indem schmutzig-
grauen
Wasser der Bucht schwimmen zahlreiche kleine Eisfelder
und Eisberge. Die umliegenden Berge haben ein phantastisches,
dolomitähnliches Aussehen. Gleich oberhalb der Mündung der
Taku-Bucht tritt das Boot in den hübschen Gastineau Channel, zwi-
schen
Douglas Island und dem Festlande.

990 M. Juneau, die größte Stadt in Alaska, mit (1890) 12.53 Einw.,
die zu ziemlich gleichen Teilen aus Weißen und Indianern oder
Halbblut-Indianern bestehen, liegt am Festlande, auf einem schmalen,